Eine gelungene Unternehmensnachfolge beginnt nicht mit der Vertragsunterschrift, sondern mit Gesprächen, Klarheit über Ziele – und einem strukturierten Vorgehen. Der folgende Prozess zeigt, wie Sie vom ersten Austausch bis zur Umsetzung verlässlich vorankommen.
1) Ausgangslage klären – mit der Inhaberfamilie
Führen Sie offene Gespräche über die aktuelle Situation, Lebensumstände, Familienbeziehungen und Vorstellungen zur Zukunft. Ziel: ein gemeinsames Bild, wo Sie stehen und wohin Sie wollen.
2) Vermögen & Versorgung prüfen
Erfassen Sie die Vermögenssituation und leiten Sie ab, wie die Versorgung nach dem Unternehmertum gesichert ist. Wünsche und Ziele werden sichtbar, Liquidität im Alter planbar.
3) Mit potenziellen Nachfolger:innen sprechen
Auch hier geht es um Status, Lebenssituation, familiäre Bindungen und Zukunftsbilder. Nur wenn Motivation und Rahmenbedingungen passen, lohnt der nächste Schritt.
4) Machbarkeit bewerten & Konzept skizzieren
Prüfen Sie die Übernahme fachlich und finanziell: Welche Voraussetzungen sind erfüllt, wo besteht Handlungsbedarf? Erarbeiten Sie erste Konzepte, wie die Übernahme gelingen kann.
5) Drei tragfähige Modelle entwickeln
Verfolgen Sie parallel mindestens drei Varianten – so bleiben Sie handlungsfähig:
a) Übergabe in der Familie
b) Übergabe an Mitarbeiter:in oder externe Führungskraft
c) Unternehmensverkauf
Jedes Modell hat eigene Anforderungen an Finanzierung, Rollen und Zeitplan.
6) Rechtliche & steuerliche Optimierung am Ende
Wenn das Zielmodell feststeht, folgt die rechtliche und steuerliche Ausgestaltung (Form der Übergabe, passende Rechtsform, Verträge). Dieser Schritt gehört ans Ende – auf Basis eines stimmigen Gesamtkonzepts.
7) Realistische Dauer einplanen
Gute Nachfolgelösungen brauchen Zeit: mindestens 1 Jahr bis zu 5 Jahre – je nach Ausgangslage, Beteiligten und Modell.
Leitgedanke: „Partnerschaftlich auf Augenhöhe – die persönliche Planung, die Finanzen, die Familie und/oder das Unternehmen immer im Blick behalten.“
Fazit
Struktur schafft Sicherheit. Mit klaren Gesprächen, belastbaren Zahlen und einem Vergleich mehrerer Modelle führen Sie den Prozess zielgerichtet – bis zur rechtlichen Umsetzung.
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